Samstag, 15. Juli 2017

Rück- und Vorschau

Michael Jürgs: Gestern waren wir noch jung. Eine Liebeserklärung an aufregende Zeiten. 343 Seiten. 19,99 €. C.Bertelsmann.

Ich habe Michael Jürgs noch als jungen Mann kennengelernt - er saß im berühmten „Affenfelsen“ von Gruner & Jahr beim "Stern", ich bei der „Brigitte“. Tempi passati. Jetzt  hat er also mit 72 Jahren ein Buch über die alten Zeiten  geschrieben. Am Anfang bringt er auch tatsächlich eine Rückschau auf die Sixties und Seventies: Die APO, Studentenrevolten, die Beatles, Willy Brandt. Doch dann ist auch Schluss mit allgemein teilbaren Erinnerungen. Ab da geht es vor allem um die Veränderung im Journalismus. Jürgs schlägt ausführlich den Bogen von der analogen zur digitalen Welt und mischt dabei persönliche Erfahrungen in der Medienlandschaft mit profunden Kenntnissen, wie sie sich seit damals verändert hat. Das tut er mit einer sehr gekonnten Sprache, er ist halt Profi.
Das Buch ist interessant und informativ, ich habe es gerne gelesen. Allerdings bin ich etwas ratlos, welcher Zielgruppe ich es empfehlen soll. Für Nostalgiker ist es jedenfalls nicht so recht geeignet, die werden enttäuscht sein. Eigentlich ist es für diejenigen, die den Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter mit dem Schwerpunkt „Medien“ nachvollziehen möchten.    

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